2018-04-19T23:26:51
Bogenführer
Welcher Bogen ist der richtige für mich ?
Der Kürzest-Führer durch die Welt der Bögen
Geschichte
Pfeil und Bogen sind nicht erst durch Robin Hood bekannt geworden, auch wenn dieser die Waffe besonders populär gemacht hat. Schon vor tausenden von Jahren benutzen Robin's Urahnen dessen Lieblingswaffe, Pfeil und Bogen gehörten wohl zu den wichtigsten Erfindungen der Menschheit, die in der Urzeit gemacht worden waren. Wahrscheinlich kamen sie von der Wichtigkeit her direkt hinter dem Feuer.
Das erste Mal in der Geschichte sind Pfeil und Bogen bei den prähistorischen Höhlenzeichnungen in Spanien und in der Sahara gefunden worden, Forscher datieren sie auf ungefähr 50'000 Jahre vor unserer Zeitrechnung. Grosser Beliebtheit erfreute sich diese Waffe auch bei den alten ägyptern, ca. 5000 Jahre vor uns. In der Zwischenzeit breiteten sich Pfeil und Bogen dann fast überall auf der Welt aus und sind auch heute noch bei vielen Naturvölkern zu finden (z.B. Aborigines, Indianer).
Langbogen
Ein Bogen, für die, die mit wenig, viel erreichen wollen
Jeder der Robin Hood kennt, hat schon einmal vom (englischen) Langbogen gehört, die Waffe, für die er berühmt war.
Was ist das denn eigentlich ?
Der Langbogen muss - wie der Name schon sagt - lang sein ! Man kann in etwa sagen, dass ein 'echter' Langbogen so gross wie der Schütze sein muss. Die Länge variierte damit so zwischen 65 und 71 Zoll (1.65 m bis 1.80 m). Es gibt aber auch kürzere Bögen, die nicht grösser als 5 oder 6 Fuss (ca. 1.50 m bis 1.80 m) sind und dennoch als Langbogen gelten
Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Form: Das Ende des Bogens (also, dort wo die Sehne befestigt wird) muss gerade sein und darf die Sehne nur an einer Stelle berühren. Ausserdem muss der Langbogen am Schussfenster die breiteste Stelle bilden und Pfeilauflagen jeglicher Art sowie andere Hilfsmittel sind nicht zulässig. Der Langbogen besteht im Normalfall komplett aus Holz und liegt sehr leicht in der Hand. Heutzutage werden die Holzbogen häufig mit Glasfaser überzogen.
Im Mittelalter war der Longbow eine gefürchtete Waffe, war er doch in der Lage, selbst Rüstungen zu durchschlagen.
Traditionell werden Holzpfeile, mit echten Federn geschossen. Der Langbogen wird instinktiv, ohne Visier oder andere Hilfsmittel, also nach Gefühl und mit dem inneren Auge geschossen. Er erfordert einiges an Übung bis man sicher trifft.
Recurve
Präzision, Tradition und Wurfleistung; von allem etwas; der olympische Kompromiss
Der Recurve Bogen gilt als der eleganteste Bogen. Sein Name "Recurve" kommt vom englischen "zurückgebogen" und bezieht sich auf die gebogenen Enden der Wurfarme. Diese biegen sich zum Zeitpunkt des Lösens vom Schützen weg. Durch diese Bewegung entsteht der Energieaufbau, der dem Recurve die Geschwindigkeit gibt. Der Recurve ist zur Zeit der einzige Bogen, der an den olympischen Spielen geschossen wird.
Die Tradition dieses Bogentyps ist über tausend Jahre alt. Die in der Geschichte bekanntesten Recurves waren die kurzen Bogen des fernen Ostens. Es gab auch einige indianische Stämme Amerikas, die ihre Bogen in Recureve-Form brachten, um die Leistung der Bogen zu steigern.
Der kurze Jagdbogen ist in jüngster Zeit wieder sehr beliebt geworden. In den sechziger Jahren war er ziemlich populär, wurde dann aber vom Compound-Bogen und den längeren teilbaren Recurves verdrängt, wie man sie heute meist beim Scheibenschiessen sieht.
Compound-Bogen
Für Liebhaber von Technik, Geschwindigkeit und Genauigkeit
Der Compound-Bogen ist der am weitesten entwickelte Sportbogen. In Verbindung mit einem Release (mechanische Lösehilfe), Visier und Stabilisatoren kann eine sehr hohe Treffsicherheit erreicht werden.
Der Compound beruht auf dem Flaschenzugprinzip. In der Regel verfügt dieser Typ von Bogen über je eine Rolle am oberen und unteren Wurfarm, über die zwei Kabel geleitet werden. Hat man den Bogen über einen bestimmten Punkt hinweggezogen, wird das Zuggewicht reduziert. Die Reduktion beträgt in der Regel mindestens 60%. Durch die höhere Zugkraft werden die Pfeile schneller und mit ihm kann am treffsichersten geschossen werden.
Training - das gehört dazu
Was man schiessen will, richtet sich nach der Vorliebe des Schützen. Und beim BC Baden kann man im
in 1 bis 3 Trainings alle obengenannten Bögen ausprobieren.
Ist man danach vom Bogenschiessen infiziert, empfehlen wir, einen Bogen vorerst
bei einem Händler zu mieten. Dies vor allem, um nicht überstürzt einen Bogen zu
kaufen, dessen Zuggewicht in einem halben Jahr nicht mehr richtig ist.
Denn eins ist klar, es wird Muskelkraft aufgebaut.
Was alle drei Bögen gemeinsam haben: Der Pfeil sollte immer ins Ziel. Wir wollen hier nicht verschweigen, dass es ein Stück Arbeit ist, dies zu erreichen und ein regelmässiges Training voraussetzt. Neben dem Schiess-Training, gehört auch der mentale Teil, Krafttraining und Ausdauer zu diesem wunderbaren Sport. Hat man dann das Ziel aber erreicht, ist es ein wirklich sagenhaftes Gefühl.
Selbstverständlich kann man auch einfach nur zum Entspannen ein paar Pfeile auf die grosse leere Scheibe schiessen.
Wenn man allerdings tatsächlich mehr erreichen möchte, empfiehlt es sich Kurse bei einem ausgebildeten Trainer zu absolvieren.
Turniere
Hallenturnier
Bei den Hallenturnieren wird auf eine Distanz von 18.3 m (20 yards) geschossen. Die Scheibenauflage ist eine 40 cm Scheibe oder ein 5-er Spot.
Feldturnier
Bei den Feldturnieren wird auf verschiedene Distanzen nach dem KO-System geschossen.
3D Turnier
Bei den 3D Turnieren wird auf Tierattrappen in Originalgrösse geschossen. Die Tiere sind auf einem 3-5 km langen Parcours verteilt und müssen aus unterschiedlichen (in der Regel unbekannten) Distanzen geschossen werden.
Sicherheit
Bogenschiessen eignet sich fast für jeden. Es ist aber auch eine Waffe. Aus diesem Grund
dürfen Anfänger beim BC Baden erst alleine schiessen, wenn wir davon überzeugt
sind, dass der Schütze das nötige Wissen und den Respekt hat und die Verantwortung für
sein Tun tragen kann.
Sicherheit geht vor !